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28/2021
Freitag, 28. Mai 2021

120 Veranstaltungen für das Instrument des Jahres 2021

Der Orgeltag Westfalen am 13. Juni lädt zum Entdecken, Zuhören und Nachfragen ein

Bielefeld/Westfalen. Die Orgel ist kein Instrument, sie ist ein ganzes Orchester. Helle Flöten, scharfe Krummhörner, Trompeten und Posaunen, Streicher und Zimbeln erklingen gemeinsam, wenn der Organist oder die Organistin die Register zieht. Die kleinste Pfeife ist oft kleiner als ein Fingernagel, die größte mehrere Meter hoch. Beim Orgeltag Westfalen am Sonntag, 13. Juni 2021, lassen sich die Kirchenmusikerinnen, Kirchenmusiker und Orgelfachleute auf die Manuale und hinter die Windladen schauen. Die Evangelische Kirche von Westfalen lädt gemeinsam mit den drei katholischen Bistümern und zahlreichen Partnern zu rund 120 Veranstaltungen ein, die das Instrument des Jahres 2021 in den Mittelpunkt stellen.

Trotz aller Einschränkungen durch das Coronavirus soll der Orgeltag Westfalen 2021 so weit wie möglich in Präsenz stattfinden. Das dezentrale Konzept ermöglicht es den Veranstaltern, unter Beachtung der Corona-Regeln und mit Blick auf das Infektionsgeschehen vor Ort flexibel zu reagieren. Formate wie Orgelspaziergänge bieten zudem Gelegenheit, einen Teil der Veranstaltung im Freien durchzuführen. „Wir sehnen uns nach Musik und Kultur. Der Orgeltag kann seinen Beitrag leisten, ein wenig dieser Sehnsucht zu stillen“, sagt Kirchenmusikdirektorin Ute Springer für den Arbeitskreis Orgeltag.

„Die meisten von uns kennen die Orgel aus Kirchenbesuchen, wenige aber nehmen sie als Konzertinstrument und mehr wahr. Der Orgeltag Westfalen bietet diesem großartigen Instrument eine Plattform, auf der die Vielfältigkeit, die stilistische Breite, die klangliche Variabilität und die konzertante Potenz der Orgel präsentiert werden können“, sagt NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen in ihrem Grußwort zum Orgeltag.  
Für Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, gehört die Orgel zu den Gottesdiensten wie das Hören auf Gottes Wort und die Antwort der Gemeinde in Gebet und Lobgesang. „Im Jubeln wie im Klagen, in lauten wie in leisen Klängen lässt die Orgel etwas davon ahnen, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als unser Verstand zu fassen vermag“, sagt die Theologin.

Über die ökumenische Zusammenarbeit beim Orgeltag freuen sich Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn), Bischof Felix Genn (Münster) und Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen). „Die Orgel kann uns in der ökumenischen Zusammenarbeit ein Vorbild sein. Wie sie können wir den Menschen in unserer bewussten Vielstimmigkeit ein beeindruckendes Glaubenszeugnis bieten“, sagen sie in ihrem gemeinsamen Grußwort. 
 
Aus dem Programm
An vielen Orten auf der Veranstaltungskarte unter orgeltag-westfalen  finden Orgelkonzerte - von Johann Sebastian Bachs großen Choralvorspielen bis zur Jazz-Improvisation - und Orgelführungen für Groß und Klein statt. Die Vielfalt der Veranstaltungsformen und Angebote ist groß, es gibt Orgelgottesdienste, Orgelwein und Orgelkuchen, Videoprojektionen und Lichtinstallationen. Dabei spielen ökumenische Kooperationen vor Ort eine große Rolle. Ein Einblick ins Handwerk ist in der Werkstatt von Orgelbau Fleiter in Münster möglich.

Wer teilnehmen möchte, sollte sich tagesaktuell informieren, ob die Veranstaltung in Präsenz stattfindet. Für andere Formate ist ohnehin eine Anmeldung erforderlich. In der katholischen St. Agatha-Kirche in Mettingen beispielsweise können Gäste selbst Orgel spielen. In Bad Lippspringe führt ein ökumenischer Orgelspaziergang zu drei Kirchen in der Stadt. In Bad Oeynhausen können sich Klavierschülerinnen und Klavierschüler melden, die mit Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger ihre Lieblingsstücke auf die Orgel der Auferstehungskirche bringen.  
   
Die Partner
Nach der Premiere im Jahr 2018 findet der zweite Orgeltag der westfälischen Landeskirche in diesem Jahr erstmals ökumenisch und mit weiteren Partnern statt. Beteiligt sind Bistum Essen, Bistum Münster, Erzbistum Paderborn, Bund Deutscher Orgelbaumeister, Stiftung Orgelklang, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sowie Chorverband in der EKvW, Daniel Kunert Musik-Medienhaus, Posaunenwerk Westfalen und Netzwerk Klosterlandschaft Ostwestfalen-Lippe.   

Hintergrund
Der Orgeltag Westfalen am 13. Juni 2021 unterstreicht die Bedeutung des Weltkulturerbes „Orgelbau und Orgelmusik“. 2018 hatte die UNESCO beides als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit ausgezeichnet.
 
Die Orgel, der Orgelbau und die Orgelmusik wurden laut UNESCO vor mehr als 2000 Jahren im hellenistischen Ägypten erfunden und gelangten über Byzanz nach Europa, wo sie als Kulturgut bis heute weiterentwickelt werden. Seit dem Mittelalter ist Orgelmusik Teil der kirchlichen Liturgie. Nach wie vor werden die meisten Orgeln in Europa gebaut und in viele Länder weltweit exportiert.

Jede Orgel in den Kirchen und Konzertsälen Westfalens hat ihren eigenen Charakter. Raum und Klang, Architektur und Handwerk gehen eine eindrucksvolle Verbindung ein. Rund 120 Veranstaltungen landen beim Orgeltag dazu ein, die Vielfalt der Orgellandschaft und der Orgelmusik zu entdecken.  


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