SynodeAKTUELL Nr. 5
Landeskirche soll bis 2040 klimaneutral werden
Herbstsynode beschließt Priorität für den Klimaschutz / Gebäude als wichtigster Faktor
Westfalen/Bielefeld. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen hat beschlossen, die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2040 mit höchster Priorität zu verfolgen. Die Synodalen lassen außerdem prüfen, ob eine vorgezogene Klimaneutralität bis 2035 möglich ist. Dieser Zeitplan entspräche einem aktuellen Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
„Wir müssen jetzt entschlossen handeln, damit unserer Kinder und Kindeskinder nicht ihrer natürlichen Lebensgrundlage beraubt werden“, sagte Präses Annette Kurschus, die seit ihrem Klimaversprechen 2019 vorantreibt, alle Bereiche des kirchlichen Lebens konsequent in den Blick zu nehmen. „Das wird kein bequemer Weg, aber ein sehr nötiger Weg.“
Die Kirchenleitung der EKvW wird laut Beschluss gebeten, Vorschläge für verbindliche Maßnahmen zum Klimaschutz zu erarbeiten und der Landessynode zu ihrer Frühjahrstagung 2022 erneut zur Diskussion vorzulegen. Grundlage ist das Bilanz- und Impulspapiers „EKvW klimaneutral 2040“, das einen Synodenbeschlusses von 2019 umsetzt und das bei der aktuellen Synode ausführlich diskutiert wurde.
„Je für sich und gemeinsam müssen wir kirchliche Mobilität, unsere Beschaffung und den Umgang mit Pachtland und Wald neu denken. Aber vor allem müssen wird konsequent unseren Gebäudebestände analysieren, diskutieren, sanieren und – ja – auch reduzieren“, sagte Dr. Jan-Dirk Döhling, Dezernent für gesellschaftliche Verantwortung, in seiner Einbringungsrede. Wie im Bundesschnitt seien auch bei der Landeskirche Gebäude der wichtigste Faktor: „Sie machen 80 Prozent unserer Emissionen aus und müssen ins Zentrum der Veränderung rücken“, sagte Döhling.
Die Landessynode bittet die Kirchenleitung, grundlegende rechtliche, finanzielle und personelle Rahmenbedingungen für den Klimaschutz in der EKvW zu erarbeiten. Kurzfristig sollen erste Klimaschutzmanagerinnen und -manager in den Kirchenkreisen eingesetzt werden, unterstützt von Fachleuten auf landeskirchlicher Ebene. Der aktuelle Beschluss soll Leitplanken setzen für die Arbeit der kommenden Synoden.
Bilanz- und Impulspapier „EKvW klimaneutral 2040“ Weitere Infos unter: landessynode
Die Landessynode, in der die 465 Gemeinden vertreten sind, ist das höchste leitende und gesetzgebende Gremium der Evangelischen Kirche von Westfalen. Unter Leitung von Präses Annette Kurschus kommen die insgesamt 193 Mitglieder in diesem Jahr erstmals zu einer Frühjahrs- und einer Herbstsynode zusammen. Stimmberechtigt sind 164 Synodale einschließlich Kirchenleitung. Von den stimmberechtigten Synodalen sind 67 Theologen und 97 Nichttheologen. Hinzu kommen 28 beratende Mitglieder. Die Synode tagt im Herbst 2021 digital.
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